Gmünd, 29. April 2025 – Im Gmünder Rathaus fand die jüngste Sitzung des Euregio-Komitees Silva Nortica statt. Die Vertreterinnen und Vertreter aus dem Waldviertel und Südböhmen zogen dabei eine positive Bilanz über die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und legten den Fokus auf neue gemeinsame Aktivitäten im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt: der erfolgreiche Kleinprojektefonds – und ein bewegender Abschied.
Die Euregio Silva Nortica lebt vom Engagement beider Seiten. Dreimal pro Jahr treffen einander die österreichischen und tschechischen Vertreterinnen und Vertreter, um gemeinsame Initiativen auf den Weg zu bringen. Unter Leitung der Vorsitzenden BR Bgm. Margit Göll und Pavel Hroch wurde das Jahr 2024 reflektiert und nächste Schritte geplant – mit einem klaren Fazit: Der grenzüberschreitende Zusammenhalt funktioniert und trägt sichtbare Früchte.
Der Kleinprojektefond – ein Erfolgsmodell
Allein im Jänner wurden im Rahmen des Kleinprojektefonds 30 grenzüberschreitende Kleinprojekte genehmigt – 20 davon fördern Begegnungen zwischen den Menschen, 10 stärken Kultur und Tourismus entlang der österreichisch-tschechischen Grenze. Derzeit warten weitere 30 Projekte auf die Entscheidung des Regionalen Lenkungsausschusses im Mai. Mit Blick auf die Zukunft sollen Themen wie Schulkooperationen, die geplante Landesausstellung 2028 zur „Wasserwelt Waldviertel“ sowie Budweis als Europäische Kulturhauptstadt 2028 forciert werden. „Für qualitativ hochwertige Projektanträge ist die gute Beratung entscheidend“, betonten die Mitglieder des Komitees – Unterstützung bieten der Verwalter Silva Nortica und sein Regionalpartner NÖ.Regional persönlich oder online. Ansprechpartnerin ist u.a. die neue Europaberaterin für das Waldviertel, Martina Petrova. Derzeit ist ein idealer Zeitpunkt, Ideen zu entwickeln und einen Partner in Tschechien zu suchen, denn die Frist für die 4. Einreichrunde von Kleinprojekten läuft noch bis 29. Oktober 2025. Informationen bietet die Website: https://noeregional.at/europa/.
Ein weiteres Thema war das Interreg-Projekt „plants4cooling“ das klimafitte Begrünungskonzepte für Gemeinden vorbereitet.
Sich treffen und von einander lernen
Für Anfang September plant die Euregio Silva Nortica außerdem eine Exkursion für BürgermeisterInnen, die den Austausch zu aktuellen regionalen Fragen fördern soll. Thema und konkreter Termin werden noch bekannt gegeben.
Wir sagen Danke
Einen emotionalen Höhepunkt bildete die Verabschiedung von František Stangl, langjähriger tschechischer Motor der Euregio Silva Nortica. Der ehemalige Bürgermeister von Gratzen, Tourismusrat des Südböhmischen Kreises, Museumsdirektor in Budweis, sowie Obmann und zuletzt Vizeobmann der Euregio auf CZ-Seite prägte über Jahre hinweg den Geist der Zusammenarbeit. Eine tolle Gelegenheit für ein herzliches Dankeschön bot der gemeinsame Besuch mit Bürgermeisterin von Gmünd Helga Rosenmayer und Experte Harald Winkler im Museum der Zeitgeschichte in Gmünd. Seine eindrucksvolle Dokumentation reicht von der Entstehung des größten Europa-Flüchtlingslagers des 1. Weltkriegs in Gmünd bis ins Heute, wo das enge Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger in Gmünd und Velenice nach vielen Jahren der Trennung nun als europäisches Vorzeigeprojekt gelten kann. BR Bgm. Margit Göll überreichte Stangl einen persönlicher Award für „grenzenlose Zusammenarbeit“.