Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), der Österreichische Gemeindebund sowie der Österreichische Städtebund haben Projekte für besonderen Einsatz im Bereich Verkehrssicherheit im Lande gesucht und von einer interdisziplinären Fachjury bewerten lassen. Bei einer Galaveranstaltung am 10.11.2025 in Wien wurden davon die besten Initiativen – wie den 1. NÖ SchulRadBus – mit dem AQUILA – dem „Oscar“ der österreichischen Verkehrssicherheit – feierlich geehrt.
SchulRadBus wurde für Verkehrssicherheit ausgezeichnet
Platz 1 des österreichischen Verkehrssicherheitspreises in der Kategorie „Kindergärten und Volksschulen“ ging an den 1. NÖ SchulRadBus. Das Mobilitätsmanagement NÖ der NÖ.Regional entwickelte diesen auf Initiative der Radlobby und Stadtgemeinde Bad Vöslau. Nach erfolgreich aufgesetzten Landespilot wird er nun landesweit ausgerollt.
Der 1. NÖ SchulRadBus ist ein „Bus“ aus Fahrrädern, mit dem die Volksschulkinder gemeinsam zur Schule fahren. Das Besondere an diesem Pilotprojekt ist, dass die Kinder dabei von polizeilich geschulten Eltern oder Mitgliedern der Radlobby begleitet werden. Die Exekutive entwickelte dafür einen eigener Begleiterschlüssel mit dem Mobilitätsmanagement NÖ. Mit diesem weiß man nun, wie viele Kinder von wie vielen geschulten Erwachsenen begleitet werden müssen, um sicher zur Schule zu gelangen. Die Volksschule Bad Vöslau erhielt für diese verkehrssichere Komponente im Projekt vom KFV den Helmi für einen Schulbesuch. VS-Dir. Claudia Sax kann sich nun aussuchen, welches verkehrssicheres Thema Helmi den Volksschulkindern vermitteln soll.
Projekte mit Vorbildwirkung
Gemeindebundpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der NÖ.Regional Johannes Pressl: „Verkehrssicherheit wird durch Projekte, die beim diesjährigen AQUILA eingereicht wurden, aktiv gelebt. Zahlreiche Initiativen und das große Engagement der Menschen tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu erhöhen. Der AQUILA-Verkehrssicherheitspreis bietet dafür eine ausgezeichnete Bühne. Er präsentiert neue und innovative Konzepte aus Städten, Gemeinden, Schulen sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Somit dient er als Inspiration für alle, die sich gute Ideen ausleihen und selbst in ihrer Region umsetzen möchten. Unsere herzliche Gratulation gilt allen Preisträgerinnen und Preisträgern für ihren Einsatz und ihre Vorbildwirkung.“
Landespilot Bad Vöslau
Insgesamt wurden in Bad Vöslau drei Routen mit 12 Haltestellen festgelegt. Damit diese Radrouten sicher gestaltet sind und von den Kindern angenommen werden, waren viele Experten und Expertinnen involviert: die Volksschule Raulestraße als Ankerpunkt und für die Verbreitung des Projekts, die Radlobby Bad Vöslau für die Festlegung des Einzugsgebiets der Volksschulkinder und Finden von Routenverantwortlichen bzw. Durchführung des SchulRadBusses. Die NÖ Verkehrsberatung überprüfte die Radrouten auf Verkehrssicherheit.

Die Stadtgemeinde Bad Vöslau zeigte sich verantwortlich für die verkehrssichere Umsetzung – so wurde z.B. in der Falkstraße eine Tempo 30-Zone verordnet. Ebenfalls kümmerte sich die Stadtverwaltung um das Aufstellung der Haltestellen-Tafeln nach Festlegung der Routen. Auch kümmerte sie sich um die Ausstellung des Ausweises zu Schulwegpolizisten nach abgelegter Begleiterschulung durch die Landespolizeidirektion (LPD) NÖ. Die Bezirkshauptmannschaft half dem Mobilitätsmanagement NÖ der NÖ.Regional bei der Klärung verkehrsrechtlicher Fragestellungen und beim festzusetzenden Begleiterschlüssel (Anzahl Erwachsene zu Kindern). Die LPD NÖ stimmte gemeinsam mit dem Mobilitätsmanagement die Schulungsinhalte ab und führte selbst die Schulung der Begleitpersonen durch. Das Land NÖ trat als Fördergeber auf: für die Umsetzung des Landespiloten, für die Verkehrssicherheitsausrüstung sowie die kostenfreie Unfall- und Haftpflichtversicherung der Begleitpersonen nach abgelegter Schulung.
Der SchulRadBus Bad Vöslau ist anders als der Bicibus in Wien, durch geschulte Begleitpersonen so aufgesetzt, dass er sich alleine trägt. D.h. er muss nicht jedes Mal, wenn er fährt, durch die Exekutive begleitet werden. Schulkinder lernen ihre Fertigkeiten am Rad und zugleich sich im Straßenverkehr zurecht zu finden sowie gängige Verkehrsregeln kennen. Die Begleitpersonen frischen bei der LPD-Schulung Ihr StVO-Wissen auf und werden auch für Themen der Verkehrssicherheit sensibilisiert. Sie sind somit nicht nur Begleiter, sondern haben auch eine Vorbild-/“Wissensvermittlerfunktion“.
