Am 7. Oktober trafen sich zahlreiche Vertreterinnen und -vertreter aus Gemeinden, Regionalentwicklung und Forschung im Rathaussaal von Groß-Gerungs zum diesjährigen Mobilitätsabend Waldviertel. Bürgermeister DI Christian Laister begrüßte alle Teilnehmenden und betonte die Bedeutung gemeinsamer Lösungen für die Mobilität im ländlichen Raum.
Thematischer Schwerpunkt dieses Abends war die Überbrückung der letzten Meile im Waldviertel. Dafür wurden verschiedene Maßnahmen im Bereich „Mitfahren“ und „Bedarfsgesteuerter Systeme“ (Mikro-ÖV Lösungen) vorgestellt. Dabei geht es um Konzepte, die flexibel auf lokale Bedürfnisse reagieren und als Ergänzung zum klassischen Linienangebot dienen. Als ersten Vortragenden berichtete Richard Pouzar von der Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten des Landes Niederösterreich über ein neues digitales Angebot des Landes NÖ. Die eigens für Niederösterreich gegründete Community „FahrMit – in NÖ“, die in der DOMINO-App seit Juli 2025 zur Auswahl bereitsteht. Die App ermöglicht das unkomplizierte Finden und Anbieten von Mitfahrgelegenheiten. Sie fördert Fahrgemeinschaften als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr und unterstützt das gemeinsame Unterwegssein in Stadt und Land. Nutzerinnen und Nutzer können Fahrten anbieten, passende Mitfahrgelegenheiten finden und so Kosten und CO₂ einsparen.
Als zweites Impulsreferat gab Andreas Zeiner, Entwickler der Software EMILIO und erfahrener Kenner vereinsorganisierter Fahrtendienste einen Einblick in EMIL. Er berichtete über seine Erfahrungen bei der Gründung und Organisation von ehrenamtlich getragenen Fahrtendiensten in Gemeinden. Weiters gab er allen Anwesenden praxisnahe Tipps zu Koordination, Haftungsfragen und Finanzierung des EMIL-Systems.
Für die Arbeit 2026 die Weichen stellen
Neben der Wissensvermittlung zum Thema „Letzte Meile“ stand das Arbeitsprogramm des Mobilitätsmanagements Waldviertel für 2026 im Fokus des diesjährigen Mobilitätsabends. Dafür gaben die zuständigen Mobilitätsmanagerinnen Gloria Winkler und Hanna Gratzer einen Rückblick zu derzeit laufenden Mobilitätsprojekten im Waldviertel und sprachen über Projektideen für 2026. Auch wurden Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeinden, Förderangebote und Praxisbeispiele aus der Region vorgestellt, um im Miteinander das Arbeitsprogramm fürs kommende Jahr abzuholen.
Nach getaner Arbeit gab es noch genügend Zeit für Vernetzung zwischen den Gemeinden untereinander und allen anwesenden Experten. Der Abend bot einen guten Mix aus Strategie, digitaler Innovation und konkreter Umsetzungsberatung. Außerdem zeigte sich, wie Mikro-ÖV, digitale Tools und bürgerschaftliche Mobilitätsangebote Hand in Hand gehen können, um die Erreichbarkeit in ländlichen Regionen zu verbessern.